Als der stattschreiber neulich in die kleine Stadt zog, hatte er eine Umzugsfirma angeheuert. Vier junge Männer trugen Kisten und Möbel in das neue Domizil, als plötzlich ohrenbetäubender Techno-Sound durch die Straße donnerte. Die vier Möbelträger lachten: „Das ist der K.. Der hat mal aushilfsweise bei uns gearbeitet.“ Der stattschreiber freute sich. War die Musik nicht eine eindrucksvolle Begrüßungskulisse? Der neue Nachbar sagte: „Wir machen unsere Musik lieber selbst.“ Von den Balkonen gegenüber gellten Schreie: „Ruhe!“
Überraschenderweise stand K. dann plötzlich bei seinen Ex- Kollegen von der Umzugsfirma und unterhielt sich mit ihnen. Der stattschreiber stellte sich dazu und lauschte. K. war freundlich und verständig und erläuterte sein Tun: „Ich will in den nächsten Tagen umziehen und brauche eine fristlose Kündigung. Wenn ich den normalen Weg gehe, muss ich noch drei Monate Miete zahlen.“
„So ein Spinner“, sagten die Ex-Kollegen, als K. wieder in seiner Wohnung verschwunden war und die Anlage aufdrehte. Einer fühlte sich inspiriert und drückte mehrmals auf das Mehrtonhorn des Möbelwagens. Der stattschreiber ging in den Keller, um Kisten zu stapeln, und dachte darüber nach, ob er sich mit den Nachbarn zusammentun sollte, um die Miete für 3-Monate für K. zu sammeln. Doch dann besann und freute er sich: „Was für ein lebendiges Fleckchen Erde haben wir hier gefunden!“
Und als die Polizei schließlich kam und den Stecker zog und man das Zwitschern der Vögel wieder hören konnte, war der stattschreiber fast ein bisschen traurig.